Am 5. Januar wurde eine jüdische Nutzerin auf Twitter mit „Juden halt“ antisemitisch markiert.
1981 Vorfälle
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von 1985. Januar 2022 Berlin Ort Berlinonline Kategorie Verletzendes VerhaltenVerletzendes Verhalten-sonstiges Klassifikation Antisemitisches Othering 1. Januar 2022 Berlin Ort BerlinMitte Kategorie Verletzendes VerhaltenVerletzendes Verhalten-sonstiges Klassifikation Post-Schoa-Antisemitismus Am 2. Januar wurde an einer Hauswand in der Otto-Braun-Straße die Schoa bagatellisierende Schmiererei „Früher die Juden, heute die Ungeimpften“ entdeckt.
31. Dezember 2021 Bayern Ort Innenstadt (Regensburg)Regensburg Kategorie Verletzendes VerhaltenVersammlung Klassifikation Moderner Antisemitismus Auf einem Autokorso gegen die Corona-Maßnahmen in Regensburg am 31. Dezember wurde das Lied „Fahrt zur Hölle“ der rechtsextremen Band „Zillertaler Virenjäger“ gespielt, das die Coronapandemie und die Maßnahmen zu ihrer Eindämmung als „satanistisch-kabbalistische[n] Plan“ bezeichnet. In verschwörungsideologischen Kreisen wird das hebräische Wort „Kabbala“ (bzw. „Kabbalah“, eine mystische Glaubensrichtung im Judentum) als Bezeichnung einer vermeintlichen geheimen, häufig jüdisch konnotierten, internationalen Elite gebraucht. Diese steuere im Verborgenen die Geschicke der Welt. Diese Vorstellung geht auf den Mythos von der jüdischen Weltverschwörung zurück, folgt also einem antisemitischen Denkmuster.
29. Dezember 2021 Berlin Ort BerlinMitte Kategorie Verletzendes VerhaltenVerletzendes Verhalten-sonstiges Klassifikation Post-Schoa-Antisemitismus Am 29. Dezember wurde in Berlin-Gesundbrunnen die Schmiererei „impfung macht frei“ an einer Litfaßsäule entdeckt.
23. Dezember 2021 Berlin Ort BerlinFriedrichshain-Kreuzberg Kategorie Verletzendes VerhaltenVerletzendes Verhalten-sonstiges Klassifikation Antisemitisches Othering Am 24. Dezember wurde an einer Tafel mit der Haltestellenübersicht am U-Bahnhof Samariterstraße eine antisemitische Schmiererei aus dem Fußballkontext entdeckt. Darin wurden der Verein Union Berlin und seine Fans als „Juden“ markiert.
19. Dezember 2021 Bayern Ort Amberg Kategorie Verletzendes VerhaltenVerletzendes Verhalten-sonstiges Klassifikation Post-Schoa-Antisemitismus Im Nachgang einer Kundgebung gegen die Corona-Maßnahmen am 20. Dezember wurde in der Amberger Innenstadt vor den Stolpersteinen für das Ehepaar Haymann ein Zettel und Grabkerzen abgelegt. Der Text beginnt mit dem Satz „Es beginnt immer mit Ausgrenzung“ und spricht von einer Spaltung, die das Grundgesetz und die Demokratie bedrohe. Die abgestellten roten Kerzen sollen für geimpfte, die weißen Kerzen für ungeimpfte Menschen stehen. Die Stolpersteine erinnern an Fanny Haymann, die 1942 in das Konzentrationslager Theresienstadt deportiert wurde, und Karl Haymann, der im Rahmen der Novemberpogrome gedemütigt und entrechtet wurde. Durch das Ablegen des Zettels vor den Stolpersteinen werden Umgeimpfte mit den Opfern der Schoah gleichgesetzt und diese so verhöhnt. Der positive Bezug auf Grundgesetz und Demokratie ist ein Beispiel dafür, dass ein großer Teil des Post-Schoah-Antisemitismus, der von Gegnern der Corona-Maßnahmen geäußert wird, nicht von der extremen Rechten, sondern der „gesellschaftlichen Mitte“ ausgeht.
19. Dezember 2021 Bayern Ort MünchenAltstadt (München) Kategorie Verletzendes VerhaltenVersammlung Klassifikation Post-Schoa-Antisemitismus Vor der Münchner Feldherrenhalle verharmloste ein Redner im Rahmen einer Kundgebung von Abtreibungsgebern am 19. Dezember mit den Worten „was damals Juden, Slawen und Schwarze waren, das sind eben heute die Ungeborenen“ die Schoa.
18. Dezember 2021 Berlin Ort BerlinMitte Kategorie Verletzendes VerhaltenVerletzendes Verhalten-sonstiges Klassifikation Post-Schoa-Antisemitismus Am 19. Dezember wurden im Tiergarten Schoa bagatellisierende Schmierereien entdeckt. Diese befanden sich an der Promenade der südlichen Seite des Tiergartenufers, gegenüber dem Zoologischen Garten. Unter anderem hieß es, „SS-Impf-Ärzte“ und „KZ: Impfen macht frei“.
16. Dezember 2021 Berlin Ort BerlinMitte Kategorie Verletzendes VerhaltenVerletzendes Verhalten-sonstiges Klassifikation Post-Schoa-Antisemitismus Am 17. Dezember wurde am S-Bahnhof Wedding die Schoa bagatellisierende Schmiererei „Impfen macht frei“ entdeckt.
16. Dezember 2021 Berlin Ort Berlinonline Kategorie Verletzendes VerhaltenVerletzendes Verhalten-sonstiges Klassifikation Post-Schoa-AntisemitismusAntisemitisches Othering Am 16. Dezember erhielt ein Berliner Forscher eine antisemitische E-Mail. Darin wurde er als jüdisch markiert, zudem äußerte sich der Verfasser abfällig über die Aufarbeitung der Schoa.
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Nur ein Teil der Wirklichkeit
Die in der Chronik antisemitischer Vorfälle veröffentlichten Vorfälle sind nur ein Ausschnitt der uns bekannt gewordenen Vorfälle. Als RIAS-Meldestellen ist es unsere Aufgabe, Antisemitismus als für Betroffene alltagsprägendes Phänomen sichtbar zu machen. Dabei stehen für uns die Bedürfnisse und die Sicherheit von Betroffenen aber an erster Stelle. Das bedeutet, dass nur solche gemeldeten Vorfälle im Detail anonym veröffentlicht werden, bei denen die Betroffenen ausdrücklich einer Veröffentlichung zugestimmt haben.
In diese Chronik gehen zudem Vorfälle ein, die nicht an eine der RIAS-Meldestellen gemeldet wurden, sondern uns aus Presseberichten, Partner_innenveröffentlichungen, Polizeimeldungen oder durch eigenes Monitoring bekannt wurden.
Alle bekannt gewordenen, veröffentlichten wie unveröffentlichten, Vorfälle gehen in die Statistik antisemitischer Vorfälle ein. Die statistischen Auswertungen werden in den jeweiligen Jahresberichten der Meldestellen bzw. des Bundesverbands RIAS veröffentlicht.
Als RIAS-Meldestellen können wir nur bekannt gewordene antisemitische Vorfälle nach unseren Kriterien auswerten und dokumentieren. Es ist daher von einer großen Dunkelziffer auszugehen. Mit steigender Bekanntheit und zusätzlichem Personal können wir auch mehr antisemitische Vorfälle dokumentieren. Zur Unterstützung unserer Arbeit freuen wir uns daher auch über Spenden.